Sunday, October 7, 2012

Seiten 5 und 6 des Tagebuchs

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bei meinen Vetter I:Vaters Bruder:I
an, auch ertönte vom Kirchthurme
abwechselnd Gesang und
Glockengeläute, welches das bevorstehende
Pfingsfest ankündigte. Unser Aufent-
halt allhier waren zwei Tage
wohlversorgt im Irrdischen
konnte ich sie verleben, aber die liebe
Seele mußte darben, denn es ist eine
Stadt, wo noch eine große Theuerung
im Geistlichen Herrscht.
Ronneburg
ist eine schöne Stadt, denn nachdem sie
der Herr im Jahr 1829, den 19ten Mai
durch eine groß. Feuersbrunst heim-
suchte, erhob sie sich aus ihren Schutt-
haufen wieder aufs prächtigste her-
vor. Auch ist das Bad sehenswerth
welches aus dem Badhaus, Gast-
haus u. herzog(lichen) Badhaus besteht.
es sind drei Gesundheitsbrun-
nen da, u. sehr schöne Anlagen.
Die Stadt gehört dem Herzog von
Altenburg.
Am dritten Feiertage machten wir
nach Gera, eine anseh(liche) Stadt, welche ...

Randnotiz:
Kirche, Schloß am Teiche, Rathaus mitten auf dem Markte
Fabrik beim Brunnen? etc. ist noch bemerkenswerthe
In der Nähe ist auch Pfarrdorf ??? wo damals P. Gruber? war



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SEITE 5


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ganze Lage dieses Städtchen, den rings-
herum vom Bergen umgeben ??? in
einem Thale liegt. Der größere Theil der
Stadt mit zwei Ruinen von Bur-
gen und eine von einer Kirche, und
auch mit einem Theil der Ringmauer, wo
dicht die Weida vorbei fließt. Links von?
von diesm Stadttheil liegt das Schloß, u.
der andere Theil der Stadt. Das Schloß
liegt besonders auf einen hohen steilen
Berge, prangend mit einen ganz von
Steinen von oben bis unten
von Steinen gebauten Thurme. Dicht am
Fuße des Berges fließt der Fluß,
wodurch die Trennung der beiden
Theile der Stadt geschieht,
wodurch die Trennung der beiden
Theile der Stadt geschieht, auch ist mehreres
eingefallenes Mauerwerk auf diesen
Theil zu sehen. Weiter links über den
Berg fließt die Auma
wo sie sich bald mit der Weida
vereinigt. Die Stadt gehört noch? dem
Großherzog von Weimar und hat ohn-
gefähr 2000 E(inwohner).
Von Weida aus maschierten
wir auf Ronneburg zu, und kamen
durch mehrere Dörfer wovon das erste
Veitsberg [Wünschendorf?]
hieß, der Weg ist sehr an-
muthig und geht meisten durch
Wiesen und Wälder. Abends um 7 Uhr
gelangten wir in Ronneburg


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Tuesday, September 11, 2012

Seiten 3 und 4 des Tagebuchs

SEITE 4:


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den
12ten früh von hier ab, über den preußischen Flecken Gefell, durch das Pfarrdorf Zollgrün
dann über den grauen Berg, wo einige
fürstliche Palais , ein Thiergarten zu
sehen ist, und nach Schleitz, welches die
Haupt- und Residenzstadt des Fürsten
von Schleitz ist. Sie ist eine ganz alt ge-
baute Stadt und liegt etwas an einer
Anhöhe. Von da aus ging es über die Parr-
dörfer Ottendorf, Redersdorf n. Tegau
wo wir übernachteten.
13ter Mai
Früh um 5 Uhr ging ???
??? unseren Quartier wieder ab, und
kamen durch das Pfarrdorf Krelb [Krölpa], und
nach Auma, welches ein ganz neu gebau-
tes Städtchen ist und hat ohngefähr 2000
Es liegt im Großherzugthum Weimar,

Die Lage ist an einem Berg und hat auch ??? schöne Umgegend, ??? fließt
das Flüßchen gleichen Namens.
Von hier aus wendeten wir uns rechts
und gingen über die Pfarrdörfer
Stelzen wo man rechts das Städtchen
Zeulenroda liegen sieht, dann durch
ein unbekanntes Dorf u. nach
Weida woselbst wir auch einige Stunden
aufhielten. 
Merkwürdig ist schon die...

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SEITE 3

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mit anhaltender Kälte u. Schneege-
stöber aus.

Maerz
Dieses Monat war merkwürdig
in dem es mit strenger Kälte seinen
Anfang nahm, dann wurde es wieder
gelinder, es kehrte aber die Kälte
wieder ein, und währete auch
durch des ganze Monat fo?? und da gerade
Ostern in diesen Monat fiel, so hatte
man an denselben alle Tage gefrorene Fen-
ster.

April
Auch dieser Monat hat strenge Win-
tertage, denn vom 10ten – 13ten gefrohr es
alle Tage ungeheuer stark, so daß man alle
Morgen stark gefrorene Fenster sehen konnte
auch schneite es ganz außer ???
??? Gegenden Deutschland, den
Berichten zufolge lag der Schnee mehr? Ellen
hoch
Mai
Auf diesen Pfingsfeiertagen machte
ich und mein Vater eine kleine Besuchs-
reise nach den Königlichen u. Herzoglichen
sächsischen Landen u.
reißten in den N. d. H. [Namen des Herrn]


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Sunday, September 9, 2012

Seite 2 des Tagebuchs




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1837
1. Jan
Der erste Tag in diesem Jahr war für
das Kirchdorf Trogen schon ein Schre-
ckenstag, indem auf dem Schloß da-
selbst im Viehhause Feuer ausbrach
jedoch wieder glücklich gedödtet [gelöscht]
wurde. Der Herr lasset auf mancher-
lei die Menschen zur Buße rüsten.

den 9ten
Kaufte ich mir ein Klavier vom
Instrumentenmacher Prager da-
hier um 6 fl 26 d?

Febr.
Vom 1ten – 14ten
In diesen Tagen besuchte uns der treue Freund
in Christo Wilhelm Brunner, von
Auma aus, wo er in Arbeit stand, der
Herr sei mit ihm auf allen seinen Wegen.

Vom 3 – 12.
Suchte der Herr wieder meine
geliebte Mutter mit Grippe oder
Influenza sehr stark heim.
Der Februar zeigte sich besonders 

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Seite 1 des Tagebuchs



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I.N.J. [Im Namen Jesu]
Collosser 3.17
Alles was ihr thut mit Worten oder
mit Werken, das thuet alles in dem
Namen unsers Herrn Jesu und
danket nun dem Vater durch ihn.
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Wir gehen in Jesu Namen,
Ins neue Jahr hinein,
der Anfang und das Amen
Soll diese Losung sein:
Er wird uns heut mit Blut
An unsre Brust geschrieben,
Drum sollen wir ihn lieben,
Als ein erkohrnes Gut. 

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