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TRANSKRIPTION:
bei meinen Vetter I:Vaters Bruder:I
an, auch ertönte vom Kirchthurme
abwechselnd Gesang und
Glockengeläute, welches das bevorstehende
Pfingsfest ankündigte. Unser Aufent-
halt allhier waren zwei Tage
wohlversorgt im Irrdischen
konnte ich sie verleben, aber die liebe
Seele mußte darben, denn es ist eine
Stadt, wo noch eine große Theuerung
im Geistlichen Herrscht.
Ronneburg
ist eine schöne Stadt, denn nachdem sie
der Herr im Jahr 1829, den 19ten Mai
durch eine groß. Feuersbrunst heim-
suchte, erhob sie sich aus ihren Schutt-
haufen wieder aufs prächtigste her-
vor. Auch ist das Bad sehenswerth
welches aus dem Badhaus, Gast-
haus u. herzog(lichen) Badhaus besteht.
es sind drei Gesundheitsbrun-
nen da, u. sehr schöne Anlagen.
Die Stadt gehört dem Herzog von
Altenburg.
Am dritten Feiertage machten wir
nach Gera, eine anseh(liche) Stadt, welche ...
Randnotiz:
Kirche, Schloß am Teiche, Rathaus mitten auf
dem Markte
Fabrik beim Brunnen? etc. ist noch
bemerkenswerthe
In der Nähe ist auch Pfarrdorf ??? wo damals
P. Gruber? war
Transkription von Siegfried Seidel & Wolfgang G. Fischer getan.
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ganze Lage dieses Städtchen, den rings-
herum vom Bergen umgeben ??? in
einem Thale liegt. Der größere Theil der
Stadt mit zwei Ruinen von Bur-
gen und eine von einer Kirche, und
auch mit einem Theil der Ringmauer, wo
dicht die Weida vorbei fließt. Links von?
von diesm Stadttheil liegt das Schloß, u.
der andere Theil der Stadt. Das Schloß
liegt besonders auf einen hohen steilen
Berge, prangend mit einen ganz von
Steinen von oben bis unten
von Steinen gebauten Thurme. Dicht am
Fuße des Berges fließt der Fluß,
wodurch die Trennung der beiden
Theile der Stadt geschieht,
wodurch die Trennung der beiden
Theile der Stadt geschieht, auch ist mehreres
eingefallenes Mauerwerk auf diesen
Theil zu sehen. Weiter links über den
Berg fließt die Auma
wo sie sich bald mit der Weida
vereinigt. Die Stadt gehört noch? dem
Großherzog von Weimar und hat ohn-
gefähr 2000 E(inwohner).
Von Weida aus maschierten
wir auf Ronneburg zu, und kamen
durch mehrere Dörfer wovon das erste
Veitsberg [Wünschendorf?]
hieß, der Weg ist sehr an-
muthig und geht meisten durch
Wiesen und Wälder. Abends um 7 Uhr
gelangten wir in Ronneburg
Transkription von Siegfried Seidel & Wolfgang G. Fischer getan.